Ausgewählte Forschungsprojekte
Im Folgenden werden einige ausgewählte Forschungsprojekte aus dem Department Fachdidaktiken vorgestellt. Weitere Informationen zu den jeweiligen Projekten finden sich unter der jeweils angegeben URL bzw. auf den Webseiten der verantwortlichen Lehrstühle.
BayTreeNet - Talking Trees - TP3: Bildung für Nachhaltige Entwicklung
(Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Teilprojekt)
Titel des Gesamtprojektes: "Talking Trees": Schnittstelle von Klimadynamik, Dendroökologie und Bildung für nachhaltige Entwicklung
Projektleitung:
Projektbeteiligte: ,
Projektstart: 1. Oktober 2018
Projektende: 30. September 2023
Akronym: BayTreeNet
Mittelgeber: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK) (seit 2018)
URL: https://www.geodidaktik.phil.fau.de/baytreenet/
Abstract
Im Zentrum dieses Forschungs- und Entwicklungsprojektes steht die bildungsbezogene Arbeit zu Zusammenhängen von Großwetterlagen und Waldökosystemen in Bayern im Kontext des Klimawandels. Dazu wird u.a. ein Unterrichtskonzept für Schülerinnen und Schüler in Bayern entwickelt und forschend begleitet, in dem die regional unterschiedlichen Auswirkungen von (durch den Klimawandel verändert auftretenden) Großwetterlagen auf Waldökosysteme im Zentrum stehen. Die begleitende Forschung beleuchtet die Wirkungen des Unterrichtskonzepts, u.a. hinsichtlich Veränderungen im Wissensbereich und bei Einstellungen der Schülerinnen und Schüler. Die Ergebnisse fließen wiederum in eine Überarbeitung des Konzeptes ein, so dass ein empirisch fundiertes und in der schulischen Praxis erprobtes Unterrichtskonzept unter dem Leitbild einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung erarbeitet wird. Es ermöglicht als übergeordnete Zielstellung einen Wissenstransfer in die Zivilgesellschaft über die in diesem Kontext besonders relevante Institution Schule. So kann eine große Gruppe von Entscheidungsträgern der Zukunft erreicht werden, die von den regionalen Folgen des Klimawandels in besonderem Maße betroffen sein werden, bei der jedoch bislang große Defizite insbesondere im Wissens- (Folgen des Klimawandels) und Einstellungsbereich (wenig eigene Bezüge zum Klimawandel) festzustellen sind.
Qualifizierung von Geographie-Lehrpersonen für Inklusive Bildung. Entwicklung und Evaluation von Aus- und Fortbildungsangeboten für inklusiven Geographieunterricht im Design-Based-Research
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Titel des Gesamtprojektes:
Projektleitung:
Projektbeteiligte: , , ,
Projektstart: 1. Januar 2018
Projektende: 31. Dezember 2020
Akronym: GeoLInk
Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
URL: https://www.geodidaktik.phil.fau.de/geolink/
Abstract
Für die Qualifizierung von Lehrpersonen für einen inklusiven Unterricht sind entsprechende Ausbildungs- und Fortbildungsmaßnahmen notwendig. Jedoch fehlen bislang theoretische und empirische Erkenntnisse zur Konzeptualisierung bzw. Identifizierung der notwendigen fachdidaktischen Qualifikationen im Bereich des Geographieunterrichts. Daher soll in diesem Projekt das für einen inklusiven Geographieunterricht notwendige fachdidaktische Wissen identifiziert bzw. modelliert werden. Danach sollen im Forschungs- und Entwicklungsrahmen des Design-Based-Research universitäre, geographiedidaktische Seminare sowie Fortbildungsveranstaltungen für Geographielehrpersonen entwickelt, durchgeführt und in Form eines mixed-methods-Ansatz forschend begleitet werden. Dabei stehen Gelingensbedingungen der Veranstaltungen sowie Wirkungen auf Einstellungen und das fachdidaktische Wissen im Forschungsinteresse. Insbesondere in konzeptionellen Phasen des Projektes erfolgt eine enge Einbindung sonderpädagogischer Expertise.
Religiöse und berufsbezogene Überzeugungen von Lehrkräften
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Titel des Gesamtprojektes:
Projektleitung: ,
Projektbeteiligte:
Projektstart: 1. September 2018
Projektende: 31. August 2021
Akronym: RebeL
Mittelgeber: DFG-Einzelförderung / Sachbeihilfe (EIN-SBH)
URL: https://projekt-rebel.phil.fau.de
Abstract
1. Einleitung
Aus der Forschung ergeben sich Hinweise, dass persönliche Überzeugungen von Lehrkräften (z.B. Welt- und Menschenbild; ethische Grundüberzeugungen) deren berufliches Denken und Handeln beeinflussen. Dass dies insbesondere für religiöse Überzeugungen gilt, legt sich aus mehreren Gründen nahe:
- Religionspsychologisch gesehen gelten religiöse Überzeugungen als für religiöse Menschen besonders bedeutsame Überzeugungen, die tendenziell ihr gesamtes Leben prägen.
- Normativ gehen religiös orientierte Bildungsträger (z.B. Kirchen, Diakonie) davon aus, dass Lehrpersonen ihre Religiosität in ihr berufliches Handeln einbringen – weshalb z.B. von Lehrer/innen an ev. oder kath. Schulen die entsprechende Kirchenmitgliedschaft verlangt wird.
- In der gesellschaftspolitischen Schul-Diskussion spielen religiöse Aspekte immer wieder eine Rolle (z.B. Kopftuchstreit, Kruzifixstreit, Ritualgebet in der Schule).
- In der empirischen Forschung haben v.a. Studien aus den USA Effekte von religiösen Überzeugungen auf Denken und Handeln von Lehrkräften zeigen können. Wegen der höheren Religiosität der amerikanischen Gesamtbevölkerung können diese Befunde jedoch nicht einfach auf Deutschland übertragen werden.
Für Europa und Deutschland besteht im Hinblick auf diese Thematik ein eklatantes Forschungsdefizit.
2. Forschungsfrage / Hypothesen
Gibt es Zusammenhänge zwischen den religiösen und berufsbezogenen Überzeugungen von Lehrpersonen an deutschen Schulen? Unsere Forschungshypothese ist, dass es solche Zusammenhänge gibt und sie empirisch erfasst werden können. Wir gehen weiter davon aus, dass eine solche Erfassung die Weiterentwicklung von Schule und Lehrerbildung maßgeblich unterstützen kann, denn:
- Religiosität kann eine persönliche Ressource von Lehrkräften für die Bewältigung ihrer beruflichen Aufgaben sein;
- Religiosität kann, v.a. in fundamentalistischen Ausprägungen, eine Beeinträchtigung und ein Störfaktor für die Wahrnehmung der beruflichen Aufgaben von Lehrkräften sein;
- normative Unterstellungen über Einflüsse der Religiosität von Lehrkräften auf ihr berufliches Denken und Handeln sollten empirisch aufgeklärt werden.
Ziel muss es u.E. sein, dass (künftige) Lehrkräfte ihre religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen sowie deren mögliche Bezüge zu ihrem Beruf kritisch reflektieren, um professionell und produktiv mit ihnen umgehen zu können. Dies gilt umso mehr, als die vielen zugewanderten Menschen (und somit auch zunehmend mehr Lehrpersonen und Schüler/innen) eine signifikant höhere Religiosität aufweisen als deutschstämmige.
3. Forschungsdesign
In einem hypothesenprüfenden Design sollen mittels eines Online-Fragebogens die Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen in zwei exemplarischen Raumordnungsregionen der Bundesrepublik befragt werden. Die Auswertung erfolgt mit Hilfe von Korrelations- und Pfadanalysen sowie Strukturgleichungsmodellen.
Fachübergreifende Digitale Bildung – Kompetenzen für das Unterrichten in der digitalen Gesellschaft
(Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Gesamtprojekt)
Titel des Gesamtprojektes:
Projektleitung:
Projektbeteiligte:
Projektstart: 1. November 2016
Projektende: 1. Oktober 2021
Akronym: Digi4All
Mittelgeber: Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (ab 10/2013)
URL: https://ddi.cs.fau.de/forschung/digi4all
Abstract
Ziel des Projekts Digi4All ist die Konzeption, Ausgestaltung und Implementierung eines Online-gestützten Studienangebots zur Digitalen Bildung für Lehramtsstudierende aller Fächer und Schularten. Das Projekt greift die Ziele der Zukunftsstrategie der Bayerischen Staatsregierung zum Thema „Digitale Bildung in Schule, Hochschule und Kultur“, des KMK-Schwerpunktthemas „Bildung in der digitalen Welt“, der Digitalen Strategie 2025 des BMWi und des neuen FAU-Leitbild-Konzepts „Digitalisierung in der Lehrerbildung“ auf. Durch ein innovatives Blended-Learning-Lehr-Lern-Angebot soll ein Beitrag geleistet werden, digitale Bildung in den Lehreramtsstudiengängen aller Fächer zu verankern.
Teacher Education and Society: Potentials and Innovations in the Kurdistan Region of Iraq
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Titel des Gesamtprojektes:
Projektleitung: ,
Projektbeteiligte: ,
Projektstart: 1. Januar 2019
Projektende: 31. Dezember 2020
Akronym:
Mittelgeber: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
URL:
Abstract
Das Projekt, das in Kooperation mit der Salahaddin University in Erbil umgesetzt wird, befasst sich mit dem Aufbau von nachhaltigen Strukturen und wissenschaftlichen Kapazitäten in der Lehre, der Forschung und in der so genannten Third Mission (Verflechtung der Universität mit dem gesellschaftlichen Umfeld durch Innovationstransfer, wissenschaftliche Weiterbildung, Service Learning und soziales Engagement) in der Lehrerbildung in der Region Kurdistan (Irak). Insbesondere für den Bereich der universitären Lehrerbildung und Lehrerfortbildung ist eine wechselseitige Beziehung relevant, etwa für den Theorie-Praxis-Bezug in der Lehre, für die Durchführung der praxisnahen oder regional bedeutsamen Forschung oder für die Schaffung der Akzeptanz von bestimmten pädagogischen Ideen (z.B. Inklusion) bei den Eltern und gesellschaftlichen Akteuren. Das Projekt greift aktuelle Probleme der Lehrerbildung auf, berücksichtigt die aktuelle politische, soziale und ökonomische Situation in der Region Kurdistan und leistet mit der Bearbeitung von zwei innovativen thematischen Handlungsfeldern (Diversity Education unter besonderer Berücksichtigung der Menschenrechte und Entrepreneurship Education) einen Beitrag zur Modernisierung der Lehrerbildung und Lehrerfortbildung in der Region. Das Projekt leistet einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Lehre und Forschung, der universitären Strukturen und des Hochschulmanagements, zur Förderung des akademischen Nachwuchses sowie zur regionalen und internationalen Vernetzung mit universitären und außeruniversitären Akteuren. Darüber hinaus trägt das Projekt durch den fachlichen und kulturellen Austausch zur Stärkung der Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der FAU auf den Gebieten Wirtschaft, Gesellschaft des Nahen Ostens und (internationale) Lehrerbildungsforschung sowie zur Stärkung der internationalen und interkulturellen Dimension der Lehrerbildung an der FAU bei.
Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des Schulversuchs „Bilinguale Grundschule Französisch“
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Titel des Gesamtprojektes:
Projektleitung: ,
Projektbeteiligte:
Projektstart: 1. August 2017
Projektende: 31. Oktober 2022
Akronym: Bilinguale Grundschule
Mittelgeber: andere Förderorganisation
URL:
Abstract
Der Lehrstuhl für Fremdsprachendidaktik führt seit August 2017 die wissenschaftliche Begleitung des von der Stiftung Bildungspakt Bayern geförderten Modellversuchs „Bilinguale Grundschule Französisch“ durch. An dem Modellversuch nehmen insgesamt elf Grundschulen in Bayern teil. Die Umsetzung des Französischangebots reicht von Frühfranzösisch in Arbeitsgemeinschaften oder als Zusatzangebot im Ganztag bis hin zu Bilingualem Sachfachunterricht in der Regelklasse.
Die wissenschaftliche Begleitung umfasst die Entwicklung eines Kompetenzrahmens für Französisch an der Grundschule, die Unterstützung der Lehrkräfte durch Fortbildungsveranstaltungen sowie die wissenschaftliche Evaluation. Sie findet in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus sowie mit dem Deutsch-Französischen Institut statt.
Bei der Untersuchung von Frühfranzösisch in Arbeitsgemeinschaften und als Zusatzangebot im Ganztag steht die Frage im Vordergrund, wie sich die jeweilige Umsetzungsvariante bzw. Organisationsform auf den Erwerb des Französischen auswirkt. Beim Bilingualen Sachfachunterricht in der Regelklasse konzentriert sich die Evaluation auf die Frage, wie sich der bilinguale Unterricht Deutsch/Französisch auf die Kompetenzen im Sachfach, im Deutschen und im Französischen auswirkt.
In jahrgangsstufenangemessenen Tests werden die Kompetenzen aller Schülerinnen und Schüler im Französischen, bei den deutsch-französisch bilingual unterrichteten Grundschulkindern außerdem die Kompetenzen im Sachfach und im Deutschen überprüft. Weiterhin werden Elternfragebögen analysiert, Erhebungen zu kognitiven Grundfähigkeiten durchgeführt und untersucht, ob es Leistungsunterschiede zwischen ein- und mehrsprachig aufwachsenden Kindern sowie zwischen Mädchen und Jungen gibt.
Anschlussuntersuchung an den Schulversuch "Lernen in zwei Sprachen – Bilinguale Grundschule Englisch"
(Drittmittelfinanzierte Einzelförderung)
Titel des Gesamtprojektes:
Projektleitung: ,
Projektbeteiligte:
Projektstart: 1. Oktober 2019
Projektende: 31. Juli 2022
Akronym:
Mittelgeber: Bayerische Staatsministerien
URL:
Abstract
In der Anschlussuntersuchung an den Schulversuch „Lernen in zwei Sprachen – Bilinguale Grundschule Englisch“ ist es das Ziel, in den Jahrgangsstufen 5 bis 7 der weiterführenden Schulen Erkenntnisse über den weiteren Bildungsverlauf von Schülerinnen und Schülern zu gewinnen, die in ihrer Grundschulzeit nach dem Unterrichtskonzept Lernen in zwei Sprachen deutsch-englisch bilingual unterrichtet wurden. Die Untersuchung erstreckt sich über die Schuljahre 2019/2020 bis 2021/2022 und wird an ca. 100 Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien in ganz Bayern durchgeführt.
Longitudinal wird untersucht, inwieweit sich die in der Grundschule bilingual unterrichteten Schülerinnen und Schüler durch die weiterführende Schule mit Blick auf ihre Bildungsbiografie gut aufgenommen fühlen, wie die Erziehungsberechtigten und Lehrkräfte dies einschätzen, welche Leistungen die betroffenen Schülerinnen und Schüler im Fach Englisch an der weiterführenden Schule zeigen und welche Maßnahmen sich aus leitfadengestützten Interviews mit Lehrkräften und anderen erhobenen Sprachdaten über eine möglichst wirkungsvolle Unterstützung des weiteren Bildungsverlaufs der vormals bilingual unterrichteten Schülerinnen und Schüler ableiten lassen.
Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus in Kooperation mit der Stiftung Bildungspakt Bayern ist federführend bei dieser Anschlussuntersuchung. Mit der Durchführung der wissenschaftlichen Untersuchung ist der Lehrstuhl für Fremdsprachendidaktik mit Schwerpunkt Didaktik des Englischen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Prof. Dr. Thorsten Piske und Dr. Anja Steinlen) betraut.